Der Verein

Wenn ein Kind stirbt...

dann ist nichts mehr so, wie es einmal war.

 

Sternenkindern, so nennt man Babys, die noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt versterben. Der Regenbogen-Gesprächskreis Göttingen n.e.V. kümmert sich um die Beisetzung dieser Kinder. Dabei ist völlig egal, in welcher Schwangerschaftswoche das Kind verstirbt. Auch ganz frühe Fehlgeburten werden mit beigesetzt. Das wissen die Eltern meist nicht. Wir sind daher darauf angewiesen, dass die Eltern in den Krankenhäusern oder Arztpraxen darauf hingewiesen werden bzw. das unser Faltblatt den betroffenen Eltern ausgehändigt wird.

Drei Mal im Jahr, im Januar, Mai und September jeden Jahres, findet eine Trauerfeier mit anschließender Beisetzung in einem Sammelgrab auf dem St. Petri Friedhof in Weende statt, die von einer kath. Klinikseelsorgerin oder einem Klinikseelsorger der UMG begleitet und geleitet wird. Die Eltern finden dort eine Ruhestätte für ihr verlorenes Baby und einen Ort zum Trauern, zum Blumen hinbringen oder eine Kerze anzünden.

 

Wie spricht man mit Eltern, die ihre Kinder verloren haben?

Die Frage muss eigentlich lauten: "Was antwortet man Eltern, die über ihre toten Kinder sprechen?" Oftmals ist es nämlich die Sprachlosigkeit und Isoliertheit, auf die die Betroffenen stoßen. Bei uns im Regenbogen-Gesprächskreis ermuntern wir die Eltern uns ihre Geschichte zu erzählen. Mit ihren Worten und Emotionen, lautem Klagen oder stillen Tränen, so wie ihre Verfassung es zulässt.

Wichtig ist immer nur, die Trauer um das ungeborene bzw. verlorene Kind ernst zu nehmen, denn es ist ein wichtiger Teil von ihnen. Es ist von Vorteil, dass alle im Gesprächskreis Betroffene sind und somit das Gefühl der Verbundenheit und des gleichen Erlebens vorherrscht. Ein "mir geht es genauso" oder "ich weiß, wie du dich fühlst" sind wichtige Sätze, die den Müttern und Vätern das Gefühl des Alleinseins mit dieser Situation nehmen. Angehörige und Freunde von Eltern, die ihr Kind verlieren, sind meist völlig ratlos, wie sie mit ihnen umgehen sollen. Oft fühlen sie sich selbst ohnmächtig angesichts des Geschehens und wollen nicht wahrhaben, dass die Eltern um ein Kind trauern, auch wenn es noch ganz am Anfang der Schwangerschaft gestorben ist. Anstatt den Kontakt abzubrechen und sich in Schweigen zu hüllen, sollte genau diese Sprachlosigkeit kommuniziert werden. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll" ist besser als Stillschweigen. Was gibt es auch schon Tröstliches und Hilfreiches zu sagen, in einem Moment, wo für die Eltern die Welt einen Moment lang stillsteht.


Außerdem findet an jedem letzten Freitag im Monat ein Gesprächskreis statt. In den Räumen der Familienbildungsstätte treffen wir uns, um das auszusprechen, was meist im Alltag nicht möglich ist, weil Sternenkinder noch immer ein Tabuthema sind. Aber Trauer muss verarbeitet werden und wo fühlt man sich besser verstanden, als beim Austausch mit ebenfalls Betroffenen.

 

Es kommt uns in der Selbsthilfegruppe darauf an, die Eltern in Ihrer Trauer wahr und ernst zu

nehmen. Es ist die Kunst des Zuhörens. Damit meine ich die Trauer so wie sie sich darstellt anzuerkennen und die Eltern darin zu bestärken nach innen zu horchen und das zu tun, was sich für sie richtig anfühlt. Denn nur so können die Wunden verheilen, auch wenn die Narben ein Leben lang bleiben werden.

Unsere neuen Klinikmappen, die bekommt ihr wenn ihr eine Große Stille Geburt hattet.